DEUTSCHLANDPREMIERE 10. August 2023
SPIELORT Schuppen 29/Baakenhöft
KOOPERATION Internationales Sommerfestival Kampnagel (Hamburg)
STÜCKBESCHREIBUNG So aufregend kann Theater sein: Die preisgekrönte immersive Wiener Theatergruppe bespielt drei Wochen die Kakaospeicher-Halle in der Hafencity. | Die queere Volkstheater-Guerilla Nesterval macht Theater für Menschen, denen Theater eigentlich zu langweilig ist. Mit immersiven Settings und der Bespielung von leerstehenden Gebäuden involviert die Wiener Theatergruppe ihr Publikum unmittelbar und macht Theater zum Erlebnis mit Suchtfaktor. In ihrer Heimatstadt Wien sind ihre Stücke innerhalb von Minuten ausverkauft, und auch ihre dreiwöchige Übernahme des Uebel & Gefährlich Clubs beim Sommerfestival 2021 wurde zum Publikumsrenner mit Warteschlangen. Nun kommt das 25-köpfige Team zurück nach Hamburg und zeigt während des gesamten Festivals ein Theaterstück auf knapp 2000qm des ehemaligen Speicherschuppen im Baakenhöft in der Hafencity. Wie in anderen Nesterval Arbeiten setzt sich die Gruppe mit der jüngeren Geschichte auseinander und widmet sich nun einem dringenden Thema: der systematischen Verfolgung und Ermordung homosexueller und trans Menschen durch die Nationalsozialisten – in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Deportationsstelle Hannoverscher Bahnhof im heutigen Lohsepark. In 25 Räumen und über drei Stunden taucht das Publikum ein in eine imaginäre Welt auf der Grundlage realer Biografien, gerät in einen Strudel aus Fiktion und Wirklichkeit, um schließlich in der Kantine einer imaginären Porzellanfabrik bei einem Varieté-Programm zu landen. Dort begegnen sich Mitglieder der Nesterval-Familie, Fabrikarbeiter*innen und Nachbar*innen. Denn nachts, so heißt es, werde die Firmenkantine zu einer inoffiziellen Kneipe für Menschen außerhalb der heterosexuellen Norm – und zum Zentrum eines nachwirkenden Theaterabends.
DARSTELLER*INNEN Sabine Anders, Laura Athanasiadis, Rita Brandneulinger, Gellert Gerson Butter, Sven Diestel, Gisa Fellerer, Martin Finnland, Julia Fuchs, Laura Hermann, Romy Hrubeš, Sebastian Kieberl, Peter Kraus, Aston Matters, Willy Mutzenpachner, Sophie Riedl, Stefan Pauser, Chris Pfannebecker, Sarah Plochl, Géraldine Schabraque, Johannes Scheutz, Chiara Seide, Lorenz Tröbinger, Alkis Vlassakakis, Martin Walanka, Christopher Wurmdobler.
PRESSESTIMMEN (DEUTSCHLANDPREMIERE)
„Die Namenlosen“ gehen nahe, weil sie mit entschiedener Empathie und in ausgefeilter Dramaturgie von Menschen erzählen, die wegen ihrer Art zu lieben und zu leben zu Opfern wurden. Weil die Leidenschaften dieser Menschen an diesem Abend spürbar werden. Und zum Glück wird ganz am Schluss in der Kantine wieder gesungen, getanzt und gelacht. Mutiges, sinnliches, konsequentes und relevantes Theater.
nachtkritik.de
Ein absolut dringlicher, sehr tief und schmerzlich berührender Theaterabend der zugleich Erinnerung, Gedenken, Trauerarbeit ist.
Hamburger Abendblatt
Wie diese Nussschale der Freiheit verraten und zerstört wird, die Namenlosen, die sich dort trafen, vom NS-Staat und seinen Eiferern ermordet werden, das wird mit einer komplex verschachtelten Mitlaufinszenierung anrührend erzählt.
Süddeutsche Zeitung
Verfolgt werden und verfolgen, verstecken und aufspüren. – Bei der Gruppe Nesterval wird das Publikum Teil der systematischen Verfolgung und Ermordung homosexueller und trans Menschen im Nationalsozialismus. (…) Dieser Abend wirkt lange nach. Man müsste ihn am besten gleich noch einmal sehen.
theaterzeithamburg.de
PRESSESTIMMEN (WIEN-PREMIERE)
„Die Namenlosen“ ist das komplexeste Stück von Finnland und seinen Mitstreitenden: Man staunt immerzu über den präzisen Ablauf der vielen Parallelaktionen. Nestervals Leichtigkeit und Humor aber fehlen völlig: Das Panoptikum unter dem Motto „Niemals vergessen“ basiert auf wahren Begebenheiten in Wien. Äußerst beklemmend.
Kurier
Gründlich recherchierter Gedenkabend.
FALTER
Das Ensemble Nesterval lädt zum logistischen Husarenstück auf den Wiener Nordwestbahnhof. […] Beeindruckend, nicht nur logistisch.
Die Presse
Als wäre man auf einem Filmset und hätte sich als stumme Zeugin in die Szenen geschlichen: Die Wiener Gruppe Nesterval saugt im Stück Die Namenlosen das Publikum erneut in eine unheimliche Geschichte ein. […] Bei Die Namenlosen aber geht es nicht um eine ausgeklügelte Storyline, sondern um die Art des involvierenden Erzählens. Es wird nicht nur geglotzt, sondern mitgedacht, mitgelebt, mitgefühlt.
Der Standard
Teresa Löfbergs Skript verwebt die einzelnen Biografien gekonnt miteinander. Unter der Leitung von Martin Finnland glückt dem 21-köpfigen Ensemble eine außergewöhnliche Geschichtsstunde.
Wiener Zeitung
GALERIE




Alle Fotos: © Alexandra Thompson für Nesterval 2023
WICHTIGE INFOS
Bitte lest euch folgende Information vor dem Kauf der Tickets bzw. eurem Besuch durch, und leitet diese Informationen ggf. an eure Begleitungen weiter!
Spielort: Wien
Zugang zum Spielort: Schuppen 29 / Baakenhöft
ALLGEMEIN
19:00 Uhr: Start Check-In | Nach dem Abgeben eurer Garderobe könnt ihr an der Bar bereits ein Getränk holen und euch auf den Abend einstimmen.
19:45 Uhr: Ende Check-In | Achtung: Ein Nacheinlass nach 19:45 Uhr ist nicht möglich. Bei Zuspätkommen können die Tickets nicht refundiert werden.
20:00 Uhr: Beginn des Stückes
DAUER DER VORSTELLUNG
Das Stück dauert etwa 3 Stunden und endet voraussichtlich um 23:00 Uhr. Die Bar hat danach bis mindestens 23:30 Uhr offen.
MINDESTALTER
Das Mindestalter für diese Aufführung beträgt 18 Jahre. Beim Einlass kann ein Lichtbildausweis verlangt werden. Personen ab 16 Jahren können in Begleitung eines Erziehungsberechtigten kommen.
GARDEROBE
Wir bitten, möglichst keine großen Taschen mitzubringen. Mäntel und Taschen können an der Garderobe abgegeben werden.
NO FOTOS
Fotografieren oder Filmen ist zu keinem Zeitpunkt gestattet. Eure Mobiltelefone werden während des Stücks in einer verplombten Tasche, die ihr mit euch tragen könnt, verwahrt.
WÄHREND DES BESUCHS
- Bitte beachtet, dass dies eine 3-stündige Aufführung ohne Sitzplatz ist, daher empfehlen wir bequemes Schuhwerk (keine Absätze oder offene Schuhe). Wir bitten euch, freie Sitzgelegenheiten in den Räumen Gästen zu überlassen, für die längeres Stehen schwierig sein könnte.
- Während der Aufführung gibt es die Möglichkeit, Getränke in der Bar zu konsumieren. Getränke dürfen aber keinesfalls mit in das Spielareal genommen werden. Während der Aufführung bekommt ihr eventuell Getränke von Charakteren angeboten: diese sind alkoholisch!
- Nesterval behält sich das Recht vor, Zuschauer*innen aufgrund unangemessenen Verhaltens den Zutritt zu verweigern oder sie jederzeit und ohne Rückerstattung des Kartenpreises der Spielstätte zu verweisen.
TRIGGERWARNUNG
Das Stück be- und verhandelt u.a. Antisemitismus, Diskriminierung, Nationalsozialismus und Krieg. Es wird dunkle Räume, Kriegsgeräusche / Sirenen, Nacktheit und Darstellungen von Gewalt geben. Man kann und soll jederzeit bei Unwohlsein die Räume / Szenen verlassen und zurück zur Bar (Safe Space) gehen. Wenn ihr Bedenken bezüglich des Inhalts habt, sendet uns bitte eine E-Mail an team@nesterval.at und wir werden uns bei euch melden.
FÜR DAS IMMERSIVE ERLEBNIS
- Immersives Theater ist eine persönliche Reise, das heißt, ihr werdet möglicherweise von eurer Gruppe getrennt.
- Während des Stücks habt ihr die einmalige Gelegenheit, euch als Hirngespinste und Phantasien in den Köpfen der anwesenden Figuren herumzutreiben. Ihr müsst dazu nichts machen, außer den Charakteren zu folgen. Aber Achtung: Wie das mit Gedanken so ist, könnt ihr zwar interagieren, aber nicht in die Realität eingreifen.
- Wir empfehlen euch – gerade am Anfang – einem Charakter so lange als möglich zu folgen. So kann aus einem wirren ein klarer Gedanke werden. Ihr könnt auch Räume nur wechseln, wenn ihr einem Charakter folgt! Ohne Charaktere könnt ihr als „Gedanken“ nicht existieren.
- Nach dem Stück laden wir zum inoffiziellen Publikumsgespräch in die Kantine (Bar). Hier habt ihr die Möglichkeit, sowohl mit den Performer*innen als auch mit anderen Gästen über das Erlebte zu sprechen. Wir freuen uns auf das Gespräch mit euch!
- Ihr taucht in eine Welt ein, die es heute hier so nicht mehr gibt und die es so hier nie gegeben hat. Vieles mag verstören. Aber auch wenn das Stück nicht auf „einem“ wahren Charakter beruht, so basiert die Geschichte sehr wohl realen Begebenheiten.
- Und zum guten Schluss: Vergesst nicht, bei diesem Nesterval-Stück muss man nichts machen … nur sich treiben oder auch packen lassen … durch die Geschichte … der Namenlosen.
#niemalsvergessen
TEAM
Künstlerische Leitung, Regie Martin Finnland
Buch Teresa Löfberg
Co-Autor*innen Martin Finnland, Gisa Fellerer, Lorenz Tröbinger
Co-Konzept, Anträge & Archiv Martin Walanka
Co-Regie Lorenz Tröbinger
Dramaturgie Tove Grün
Produktion Sabine Anders
Bühnenbild Andrea Konrad
Requisite Willy Mutzenpachner
Kostümbild Dritan Kosovrasti
Choreografie Marcelo Doño
Komposition Julian Muldoon
Text/Gesang Sarah Muldoon
Sounddesign Lorenz Tröbinger, Alkis Vlassakakis
Musikkuratierung/Video Alkis Vlassakakis
Mitarbeit Stückentwicklung Gisa Fellerer
Wissenschaftliche Mitarbeit Andreas Brunner, Hannes Sulzenbacher (QWIEN), Jürgen Pettinger
Besonderer Dank an Christoph Anders, Ari Ban, Miriam Hie & Peter Hörmanseder (Tonaufnahmen), Georg Klüver-Pfandtner (Frisuren-Coaching), die Freund*innen von Nesterval (insbesondere Andrea & Valerie Lenk, Andreas Kauba, Gerhard Mariarcher, Martin Hinterndorfer und Michael Marker) sowie Nikolaus Vogler (PHKV Rechtsanwälte), René Lipkovich (SLT Siart Lipkowvich & Team) und Simon Schultz (Cultural Education/Hamburg).

In Koproduktion mit dem Internationalen Sommerfestival Kampnagel, basierend auf der Koproduktion mit brut Wien.
Mit freundlicher Unterstützung von Berthold Leibinger Stiftung, Hamburgische Kulturstiftung, Österreichisches Kulturforum Berlin.